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Food-Trends

Warum Food-Trends für Lebensmittelhersteller und Händler von immenser Bedeutung sind

Wer bin ich und wie möchte ich leben? – Eine philosophische Frage, die sich auch auf unsere Essgewohnheiten auswirkt. Denn unsere Lebenseinstellungen und Werte lassen sich unter anderem an unserer Ernährung ablesen. Teilen größere Bevölkerungsgruppen die gleichen Vorlieben, spricht man von Food-Trends. Die Gastronomie richtet ihre Speisekarte auf diese Präferenzen aus und auch Lebensmittelproduzenten, Food-Hersteller und Händler kommen den Wünschen der Verbraucher:innen entgegen. Wie Food-Trends entstehen und welche Entwicklungen den Markt derzeit bestimmen, erfährst du bei Foodnewsgermany.

Food-Trends Definition
Bildquelle: shutterstock.com/DisobeyArt

Was sind Food-Trends und wie entstehen sie?

Die Weisheit „Du bist, was du isst“ mag ein wenig abgedroschen klingen. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie wahr ist. Denn das Thema Ernährung beschäftigt die Menschen aktuell so sehr wie nie zuvor. Welche Lebensmittel und Produkte wir zu uns nehmen, zeigt auf, in welcher Welt wir leben (möchten). Ernährung ist Ausdruck des eigenen Lebensgefühls, der eigenen Wünsche und Sehnsüchte. Stimmen diese bei weiten Teilen der Gesellschaft überein, spricht man von Food-Trends. Lebensmittel und Getränke, die neu auf den Markt gebrachtwerden, lassen sich häufig bestimmten Food-Trends zuordnen.

Während einige davon nur von kurzer Dauer sind und eher als vorübergehende „Mode“ eingeordnet werden können, bewirken andere tiefgreifende und langfristig wirksame Veränderungen. Unsere Ess- und Ernährungskultur unterliegt einem ständigen Wandel. Gemacht werden Food-Trends zwar von den Menschen selbst, maßgeblich für die Richtungen, in die sie sich entwickeln, sind aber vor allem global gültige Megatrends, die das Denken und Handeln der Menschen auf der ganzen Welt – und somit auch die Food-Trends der Zukunft – beeinflussen. Für die Food & Beverage-Branche und alle damit einhergehenden Wirtschaftsbereiche (etwa Gastronomie und Handel) sind vor allem folgende Megatrends von Bedeutung.

  • New Work (veränderte Ernährungsgewohnheiten in Zeiten von flexiblen Arbeitszeiten, Homeworking, Work-Life-Blending)
  • Neo-Ökologie (Fokus auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Qualität von Lebensmitteln)
  • Urbanisierung (Lebensmittelproduktion im urbanen Raum, etwa Vertical Farming, Cultured Meat und In-vitro-Produkte)
  • Gender Shift (neue Ernährungsgewohnheiten als Reaktion auf veränderte Rollenmuster fernab des althergebrachten Familienideals, Patchwork-Familien, Single-Haushalte, Alleinerziehende)
  • Individualisierung (persönliche Ernährungs- und Geschmackspräferenzen, Essideologien, Lifestyle-Diäten)
  • Konnektivität (veränderte Beziehungen und Kommunikationswege zwischen den Akteuren aus Konsumgesellschaft, Produzenten und Handel),
  • Gesundheit (Essen als Synonym für eine gutes Lebens).

Food-Trends vs. Ernährungstrends: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Abgrenzung

In den Medien wird als Synonym für den Begriff Food-Trend häufig auch das Wort Ernährungstrend verwendet. Auch wenn es kaum möglich ist, hier eine 100-prozentige Abgrenzung vorzunehmen, ist es dennoch wichtig, die beiden Begriffe zumindest grob zu unterscheiden. Ernährungstrends werden eher allgemein gefasst und bringen grundlegende Entwicklungen bezüglich der Essgewohnheiten innerhalb der Gesellschaft zum Ausdruck. Food-Trends sind hingegen fassbare Beispiele, die aktuell präsente Ernährungstrends konkret werden lassen, etwa in Form von Rezepten, Produkten und Konzepten.

Bedeutende Food-Trends unserer Zeit

Von den oben genannten Megatrends ist das Bedürfnis nach Gesundheit der wohl bedeutendste. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal in den Fokus gerückt, denn das Virus hat den Menschen ihre eigene Sterblichkeit vor Augen geführt. Wer nicht gesund isst, der kann auch nicht gesund leben. Das Thema Gesundheit spielt deshalb für die aktuell bedeutsamen Ernährungs- und Food-Trends nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine wichtige Rolle. Auch die Neuausrichtung der Arbeitswelt und die damit einhergehende Mobilität haben großen Einfluss auf unsere Essgewohnheiten. Statt auf große Mahlzeiten zu setzen, bevorzugen es die Menschen, kleine Snacks für zwischendurch zu sich zu nehmen. Daraus resultierend lassen sich unter anderem folgende Trends ableiten:

Ernährungstrends:

  • Ausgewogene Nährstoffbilanz
  • Free-from-Food (ohne künstliche Zusatzstoffe, ohne Allergene)
  • From Farm to Table
  • Vegan/Vegetarisch

Food-Trends:

  • Healthy Snacking, Saftfasten
  • Glutenfrei, laktosefrei, Clean Eating
  • Regionale und saisonale Lebensmittel
  • Plant-Based Food

Neue Food-Produkte als Resultat der vorherrschenden Food-Trends

Lebensmittelproduzenten und Nahrungsmittelhersteller verfolgen als Wirtschaftsunternehmen das Ziel, finanzielle Gewinne einzufahren. Diese Gewinne erwirtschaften sie durch den Verkauf ihrer Produkte. Bereits vorhandene Produkte haben sich am Markt schon als erfolgreich erwiesen – neue Produkte hingegen müssen ihre Tauglichkeit erst unter Beweis stellen. Es gilt also, genau solche Produkte zu bieten, die sich die Verbraucher:innen wünschen. Und genau an dieser Stelle kommen die auf Basis der Mega-Trends identifizierten Ernährungs- und Food-Trends in Spiel. Denn mit ihren neuen Produkten verfolgen Hersteller und Produzenten das Ziel, die (neu gewachsenen) Wünsche und Bedürfnisse der Konsument:innen zu befriedigen – sie richten das Angebot ihrer Food-Lösungen auf die aktuellen Food-Trends aus.

Der Trend, kleine Mahlzeiten unterwegs einzunehmen, hat zu einem enormen Zuwachs an (gesunden) Snacking-Produkten in den Supermärkten geführt. In den Regalen finden sich beispielsweise zahlreiche verpackte Salate, die unkompliziert mit der beigefügten Gabel verzehrt werden können. Der Bereich Plant-Based Food wird durch eine große Auswahl an veganen Fleisch-, Wurst-, Käse- und Milchalternativen abgedeckt. Wer eine Saftfastenkur durchführen möchte, muss sich einfach bei einem der vielfältigen (Online-)Anbieter für eine Produktreihe entscheiden. Regionale und saisonale Lebensmittel wie Obst und Gemüse zählen inzwischen selbst in den großen Supermarktketten zum Standardrepertoire.

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