Ob im Kaffee, Tee oder zum Backen – wer es süß mag, muss nicht unbedingt zu klassischem Zucker greifen. Wir verraten dir, was es mit Dattelsirup, Kokosblütenzucker, Erythrit und Co. auf sich hat und was deren Vor- und Nachteile sind.
Warum sollte man zu Zuckeralternativen greifen?
Auf Zucker zu verzichten oder den Konsum zumindest zu reduzieren ist für manche eine echte Herausforderung – steckt er doch in viel mehr Lebensmitteln als wir es uns vorstellen können. Der Körper jedoch benötigt eigentlich gar keinen zusätzlichen Zucker, um gut funktionieren und arbeiten zu können. Im Gegenteil – auf das Süßungsmittel zu verzichten soll unter anderem gut für Blutdruck, Herz, Haut und das psychische Wohlbefinden gut sein.
Diese Zuckeralternativen gibt es und das sind ihre Vor- und Nachteile:
1. Honig:
Pro: Honig ist eine der wenigen naturbelassenen Zuckeralternativen und kann zudem regional erworben werden. Er enthält Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Aminosäuren. Und er wirkt zudem antibakteriell und entzündungshemmend.
Contra: Honig ist nicht geeignet für Veganer, Säuglinge und auch nicht zum Kochen, da die Inhaltsstoffe so verloren gehen. Er enthält außerdem einen hohen Zuckeranteil von 80 Prozent und kann somit unter anderem auch die Zähne schädigen.
2. Agavendicksaft:
Pro: Agavendicksaft wird aus der mexikanischen Agavenpflanze gewonnen und ist wegen seines milden Geschmacks vielseitig einsetzbar.
Contra: Agavendicksaft verfügt er über einen extrem hohen Zuckergehalt, der sich überwiegend aus Fruchtzucker zusammensetzt. Die möglichen Folgen bei erhöhtem Konsum sind Blähungen und Durchfall. Außerdem ist er für Menschen mit Fruktoseintoleranz nicht geeignet.
3. Ahornsirup:
Pro: Ahornsirup ist ebenfalls eine natürliche Zuckeralternative. Es handelt sich dabei um eingedickten Saft des Zucker-Ahorns. Er enthält Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Magnesium und zudem ist der Fructoseanteil realtiv gering.
Contra: Wegen seines karamelligen Geschmacks ist der Sirup nicht für geschmacksneutrales Süßen geeignet.
4. Reissirup:
Pro: Reissirup hat ein mildes, karamellartiges Aroma und ist sehr fruktosearm. Er kann zum Beispiel für Müsli, Joghurt und die asiatische Küche verwendet werden. Außerdem ist er für Menschen mit verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten geeignet.
5. Kokosblütenzucker:
Pro: Der Blütensaft von Kokospalmen ist seit einiger Zeit sehr beliebt. Er enthält Eisen, Magnesium und Zink sowie wenig Fruktose.
Contra: Die Zuckeralternative enthält genauso viele Kalorien wie „normaler“ Zucker, kostet aber ungleich mehr. Außerdem wird der Kokosblütenzucker, der in Südostasien gepflanzt und geerntet wird, für den heimischen Verzehr einmal um die halbe Welt geflogen. Für den ökologischen Fußabdruck also denkbar schlecht.
6. Apfeldicksaft:
Pro: Bei Apfeldicksaft handelt es sich um hochkonzentrierten, eingedickten Apfelsaft, der ebenfalls Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium sowie Vitamine wie Vitamin C enthält.
Contra: Apfeldicksaft enthält ebenfalls eine Menge fruchtzucker und ist deshalb für Fruktoseintolerante nicht geeignet.
7. Dattelsirup:
Pro: Auch dieser Sirup, der aus den getrockneten Früchten der Dattelpalme hergestellt wird, enthält die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Eisen und Folsäure sowie die Vitamine A und D.
Contra: Einziges Contra – Dattelsirup ist recht dunkel und deshalb nicht für farbloses Süßen geeignet.
8. Birkenzucker:
Birkenzucker ist ein weißes, kristallines Kohlenhydrat, das früher tatsächlich aus der Rinde der Birke hergestellt wurde. Heute gewinnt man die Zuckeralternative, die auch als Xylit oder Xylitol bekannt ist, zumeist aus Stroh, Getreidekleie und Maisspindeln.
Pro: Diese Zuckeralternative hat 40 Prozent weniger Kalorien als Raffinadezucker, hat aber eine identische Süßkraft. Zudem beugt er Karies vor, weshalb er auch oft in der Kaugummi- und Zahnpastaherstellung Verwendung findet.
Contra: Bei zu hohem Konsum wird Xylit eine abführende Wirkung zugeschrieben. Außerdem kann man ihn nicht für Hefegebäck verwenden, weil sich der Süßstoff nicht mit Hefepilzen verträgt.
9. Erythrit:
Genau wie Xylit ist das mithilfe von chemischen Katalyseprozessen oder Fermentation durch Pilze gewonne Erythrit ein Zuckeralkohol. Der Unterschied: Es besitzt nur eine Süßkraft von 70 Prozent.
Pro: Erythrit ist quasi kalorienfrei und wirkt sich auch nicht auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel aus.
Contra: Erythrit kann, vor allem, wenn man viel davon verwendet, einen bitteren Geschmack verursachen. Um das zu verhindern, kann man es zum Beispiel mit Stevia mischen. Dies kompensiert die fehlende Süße des Erythrits. Diese Mischung heißt Goviosid.
10. Stevia:
Pro: Stevia wird aus den Blättern der gleichnamigen Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen. Es hat keinen Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel und ist zudem kalorienfrei.
Contra: Aufgrund seiner hohen Süßkraft (bis zu 300 Mal so stark wie Raffinadezucker) ist Stevia schwierig zu dosieren und in herkömmliche Rezepte zu integrieren. Außerdem sollte man die empfohlene Tagesmenge von 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten.
Wer weniger Zucker zu sich nehmen möchte, hat viele Alternativen. Sicherlich ist nicht alles für jeden Geschmack oder jede Verwendung geeignet. Wir hoffen aber, dir einen kleinen Überblick verschafft zu haben.