Veganer, die beim Kochen und Backen Ei ersetzen möchten, können im Einzelhandel aus einer breiten Palette an veganem Ei als Pulver wählen. Um das Ersatzprodukt aber auch in Sachen Textur noch näher an das Original heranzubringen, haben zahlreiche Hersteller eine vegane Flüssig-Ei-Variante entwickelt. Welche Food-Unternehmen sich am Wettbewerb beteiligen und wie der pflanzliche Ei-Ersatz verwendet wird, erfährst du bei foodnewsgermany.de.
Ei-Ersatz als Pulver: grundsätzlich geeignet, aber oft noch ausbaufähig
Dass vegane Ernährung einer der bedeutendsten Food-Trends unserer Zeit ist, dürfte niemandem überraschen. Pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Milch und Käse zählen inzwischen auch in den Supermärkten zum Standard. Vergleichsweise neu im Regal ist flüssiger, veganer Ei-Ersatz. Ob Backen, Panieren oder Kochen: Überall dort, wo normalerweise tierisches Hühnerei zum Einsatz kommt, kann pflanzlicher Ei-Ersatz eine Alternative bieten.
Bereits seit längerem bekannt ist veganes Ei als Pulver. Inhaltsstoffe wie verschiedene Mehl- und Stärkearten, etwa Leinsamen-, Lupinen-, Mais-, Soja- und Kichererbsenmehl, sowie Verdickungsmittel erzeugen dabei eine ähnliche Wirkung wir Hühnerei. Der vegane Ei-Ersatz findet in Kuchen, Desserts und Eis Verwendung, eignet sich aber auch für pikante Gerichte. Unter anderem können die Produkte für folgende Speisen eingesetzt werden:
- Süß: Crepes, Cookies, Cheesecake, Waffeln, Muffins, Kaiserschmarrn, Lebkuchen, Tiramisu, Backwaren
- Herzhaft: Carbonara, Frikadellen, Gnocchi, Quiche, Knödel, Omelette, Rührei, Rösti
Gänzlich durchgesetzt hat sich die Lösung des pulverisierten Eies allerdings noch nicht. Verbraucher wünschen sich statt des Ersatzpulvers für veganes Ei lieber Produkte, die auch in ihrer Konsistenz an Hühnereier erinnern – und diese sind bekanntermaßen nun einmal flüssig. Ganze 115 Aromen und 40 Proteine müssen so auf rein pflanzlichem Wege imitiert werden.
Aquafaba als veganer Eiersatz?
Wer auf Ersatzprodukte verzichten möchte, kann sich auch einfacher Hausmittel bedienen. Soll die schaumig-luftige Konsistenz von Eischnee imitiert werden, ist Aquafaba eine gute Wahl. Dabei handelt es sich um das dickflüssige Kochwasser von Hülsenfrüchten wie Kichererbsen oder Bohnen, welches ebenso wie Eischnee aufgeschlagen werden kann. Wer hingegen seine veganen Speisen mit dem typischen Ei-Geschmack versehen möchte, kann auf Kala Namak (auch als Kala Nun oder Schwarzsalz bekannt) zurückgreifen. Das Gewürz zeichnet sich durch ein schwefeliges Aroma aus, das stark an „echtes“ Ei erinnert. Grundsätzlich bieten spezielle Ei-Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis aber den Vorteil, dass sie sowohl geschmacklich als auch in Sachen Textur nahe an Hühnerei herankommen – 2 in 1 sozusagen!
Diese Anbieter wollen mit flüssigem Ei-Ersatz den Markt erobern
Zahlreiche Food-Unternehmen und Start-ups stehen in den Startlöchern, um ihren hauseigenen Ei-Ersatz, der in Geschmack und Textur dem Original verblüffend ähnlich ist, zu promoten. So bietet unter anderem das Hamburger Start-up Plant B mit seinem „Plant B Egg“ ein veganes Ei, das zum Backen, aber auch für Eierspeisen wie Rührei verwendet werden kann. Verpackt ist das Produkt in einem recycelbaren Karton. Um unabhängig vom Außer-Haus-Markt zu sein, setzt das Unternehmen auf den Verkauf im Einzelhandel.
Eine andere Taktik fährt hingegen das Berliner Start-up Lovely Day Foods. Deren „Perfeggt“ soll zunächst nur im Food-Service zur Verfügung stehen und erst später im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sein. Auch der Großkonzern Nestlé® möchte auf dem Markt mitmischen und als Teil seiner Veggie-Marke das „Garden Gourmet vEGGie“ vertreiben. Derzeit wird das Produkt in ausgewählten Verkaufsstellen im Rhein-Main-Gebiet getestet. Ist das Projekt erfolgreich, sollen weitere Märkte hinzukommen. Ein konkreter Zeitplan wurde allerdings noch nicht festgelegt. Der US-amerikanische Food-Hersteller Eat Just möchte sein „Just Egg“ ebenfalls in Kürze auf dem europäischen Markt verkaufen. Zu den bereits genannten kommen zahlreiche weitere Anbieter, die ebenfalls planen, ihre eigene Variante des veganen Flüssig-Eies im Food-Service sowie im Einzelhandel zu verkaufen, beispielsweise Simply Eggless, Zero Egg, Eggcitables.
Für alle, die vegan essen, aber nicht auf ein simples hartgekochtes Ei verzichten möchten, gibt es in der Schweiz von Migros V-Love mit „The Boiled“ sogar einen Ersatz dafür. Das „Pflanzen-Ei“ wird auf Basis von Sojaprotein hergestellt und sieht nicht nur aus wie ein gekochtes Hühnerei – es schmeckt auch (beinahe) so. Sogar die Schale wird imitiert: Vor dem Essen muss das vegane Ei wie gewohnt gepellt werden.
Für Produkte, die wie der flüssige vegane Ei-Ersatz, neu im Laden sind, ist ein cleveres Marketing das A und O. Um den Bekanntheitsgrad von neuen Lebensmitteln zu steigern, haben sich Online-Werbeformate, etwa via Social Media, als erfolgreich erwiesen. Foodnewsgermany bietet interessierten Herstellern deshalb die Möglichkeit, ihre Lösungen online und auf Instagram vorzustellen.