Süßigkeiten-Trends

Ist Kaugummi immer vegan?

Warum Veganer, Flexitarier & Co. bei Kaugummi genau hinschauen sollten

Überraschend, aber wahr: Nicht alle Kaugummis sind vegan. Einige Sorten enthalten beispielsweise Farbstoffe oder Überzugsmittel, die aus tierischen Quellen gewonnen werden. Doch auch Veganer müssen nicht auf die leckeren Chewing Gums verzichten, denn Food-Hersteller bieten eine breite Auswahl an Plant-Based-Varianten. Auf was du achten solltest, damit dein Kaugummi tatsächlich zu 100 % pflanzlich ist, zeigt dir foodnewsgermany.de.

Ist Kaugummi vegan?
Bildquelle: shutterstock.com/ Shvaygert Ekaterina

Lecker & praktisch: Deshalb lieben die Menschen Kaugummis

Ob süß oder erfrischend-scharf, mit klassischem Minz-Aroma oder in außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen, groß oder klein: Kaugummi ist auf der ganzen Welt beliebt. Bereits vor Jahrtausenden nutzten die Menschen Baumharze und Chicle, den Milchsaft des in Mittelamerika beheimateten Apfelbraubaums, als Grundlage für das kleine Kauvergnügen zwischendurch. Mittlerweile ist die Rezeptur immer ausgefeilter geworden. Die Palette der Flavours reicht von fruchtigen Sorten wie Wassermelone, Kirsche und Apfel über Menthol bis hin zu Kaffee. Es gibt Produkte, die bei der Rauchentwöhnung helfen sollen, Gums für die Mundhygiene und einen guten Atem und solche, die die Zähne bleichen. Sogar in der Medizin werden Sie eingesetzt, etwa als Medikament gegen Übelkeit.

Allein in Deutschland greifen 9,7 Millionen Menschen mehrmals in der Woche zum Kaugummi. Dass diese so populär sind, hat seinen Grund: Die Gums sollen die Gehirnleistung steigern und die Verdauung anregen. Auch viele Veganer lieben die praktischen Atem-Erfrischer. Doch gerade Menschen, die auf tierische Produkte verzichten möchten, beispielsweise Veganer und Flexitarier, sollten beim Einkauf unbedingt die Augen offenhalten. Denn nicht alle Produkte sind rein pflanzlich und damit vegan. Doch der Plant Based-Trend hat längst auch die Chewing-Gum-Produktion erreicht. Etliche Hersteller bieten mittlerweile explizit vegane Kaugummis an.

Kaugummis für Veganer: Diese Zutaten solltest du meiden

Grundsätzlich kommen die meisten Chewing Gums ohne tierische Inhaltstoffe aus – Stolperfallen gibt es dennoch. Diese Bestandteile zeigen an, dass Kaugummi (möglicherweise) nicht vegan ist:

  • Gelatine 🠖 Sie wird aus Knochen, Sehnen und der Haut von Tieren gewonnen.
  • Stearinsäure 🠖 Der Stoff ist teilweise pflanzlichen, teilweise aber auch tierischen Ursprungs.
  • Glyzerin 🠖 Hier gibt es ebenfalls pflanzliche und tierische Quellen.

Auch bei Lebensmittelzusatzstoffen – erkennbar an den E-Nummern – ist Vorsicht geboten. Folgende Nummern zeigen an, dass der Kaugummi tierische Bestandteile enthält:

  • E 904 (Schellack): 🠖 Ausscheidungen der Gummilackschildlaus, die als Überzugsmittel und Austrocknungsschutz genutzt werden.
  • E 120 (Karmin): 🠖 zerquetschte, weibliche Scharlachschildläuse, die aufgrund ihrer tiefroten Farbe zum Färben von Lebensmitteln genutzt werden.
  • E 920 (Cystein): 🠖 aus Schweineborsten gewonnenes Eiweiß.
  • E 570 (Stearin): 🠖 Fettsäure von Schweinen.

Die letzten beiden Beispiele machen deutlich, dass die Inhaltsstoffe von Kaugummis nicht nur für Veganer relevant sind, sondern auch für andere Bevölkerungsgruppen. Muslime können so unter anderem prüfen, ob ihr Kaugummi ohne Schwein auskommt, also halal ist.

Übrigens: Den Hauptbestandteil von Gums bildet in der Regel die sogenannte „Kaumasse“ – und diese wird bei konventionellen Produkten ebenso wie Plastik aus Erdöl hergestellt. Erdöl bildet sich aus fossilen Überresten von Pflanzen, etwa Algen, und Tieren – ist also im Grunde nicht vegan. Wer es ganz genau nehmen möchte, sollte deshalb im Rahmen einer pflanzlichen Lebensweise auf Chewing Gum verzichten oder einfach nach einer Kaugummi-Marke ohne Erdöl Ausschau halten. Vegane Kaugummis gibt es unter anderem online (auch in Form von DIY-Sets), in Drogerien und in Bio-Märkten. Egal ob konventioneller oder veganer Kaugummi: In jedem Fall solltest du den Gum niemals achtlos wegwerfen, sondern ordnungsgemäß entsorgen. Denn auch ein winziger Kaugummi braucht fünf Jahren, um zu verrotten. Das schadet nicht nur der Umwelt. Die Entfernung von Straßen, Fußwegen und Co. ist für Entsorgungsunternehmen auch mit großem Aufwand verbunden.

Übrigens … Ein kleiner Fun-Fact am Rande: Wusstest du schon, dass man im Disney-Universum fast alles kaufen kann – außer Kaugummi? Der Erfinder von Mickey Mouse und Co., Walt Disney höchstpersönlich, wollte in allen Disneyparks und -ressorts saubere Wege. Alte Kaugummis, die auf dem Boden landen, störten ihn und deswegen packte er das Übel an der Wurzel. Er sprach ein Kaugummi-Verbot aus und dies ist bis heute gültig.

Kauvergnügen ohne schlechtes Gewissen: So können auch Veganer Kaugummis genießen

Wer sich jetzt fragt: „Dürfen Veganer überhaupt Kaugummis essen?“, kann beruhigt sein. Mittlerweile bieten viele Food-Hersteller spezielle Sorten im Plant-Based-Style und machen das oft auch direkt auf der Verpackung deutlich. Bist du unsicher, ob der Kaugummi ohne Gelatine und andere tierische Inhaltsstoffe auskommt, hilft ein Blick auf die Zutatenliste des entsprechenden Produkts weiter. Bei Stoffen wie Glyzerin und Stearin, welche sowohl pflanzlich als auch tierisch sein können, kann es gegebenenfalls erforderlich sein, den Hersteller zu kontaktieren. Zudem besteht die Möglichkeit, die Bestandteile des Gums mithilfe einer App, etwa Codecheck, zu prüfen. Einfach den Barcode scannen und direkt erfahren, ob der Kaugummi vegan ist oder nicht!

Auch im Bereich Kaugummis existieren inzwischen zahlreiche Innovationen. Denn einfach nur Kauen war gestern. Bei den Produkten der Marke Guming handelt es sich beispielsweise nicht nur um vegane Kaugummis. Diese sind als „Brainbooster“ zusätzlich mit Koffein, Guarana, Vitamin B6 und Vitamin C angereichert. Das unterstützt den gesunden Nährstoffhaushalt und kann außerdem dabei helfen, die physische und kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern. Mehr über die Vorteile der veganen Energy-Kaugummis erfährst du auch in den Food-Trends von foodnewsgermany.de.

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